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Es handelt sich um die erste monographische Darstellung der Ergebnisse meiner langjährigen Forschungen zur Idee der Menschenwürde in komprimierter Form. Für das Jahr 2007 ist die abschließende Untersuchung zu diesem Thema geplant (hier eine Vorschau). Sie wird sich von der jetzt vorgelegten vor allem durch die eingehendere Behandlung einzelner Teilprobleme und einen wissenschaftlichen Apparat auszeichnen. Die Einführung verzichtet dagegen auf jegliche Fußnoten und will den komplexen Gegenstand so knapp wie möglich darstellen. So ist das Buch für einen ersten Einstieg in das Thema besonders gut geeignet.
Im 1. Kapitel gehe ich der Frage nach, wie die Menschenwürde ins Recht kam. Dabei wird klar, dass diese Idee keineswegs eine Erfindung des Grundgesetzes ist, wie viele glauben. Ihr rechtlicher Ursprung liegt vielmehr im Völkerrecht, genauer in der UN Charta. Die weitere Debatte um den Begriff wird sowohl auf völkerrechtlicher als auch auf nationalstaatlicher Ebene nachgezeichnet.
Im 2. Kapitel wird die juristische Interpretationsgeschichte nachgezeichnet. Dabei stellt sich heraus, dass es neben einer Reihe nicht anschlussfähiger ad-hoc-Deutungen vor allem zwei Interpretationslinien sind, die sich unversöhnlich gegenüberstehen: Es gibt eine heteronomische und eine autonomische Deutungstradition. Diese Differenz ist entscheidend verantwortlich für die Vieldeutigkeit des Begriffs.
Im 3. Kapitel zeige ich auf, dass dieser Zwiespalt zwischen heteronomischer und autonomischer Deutung der Menschenwürde auch die philosophische Begriffsgeschichte seit der Antike bestimmt.
In den Kapiteln 4 bis 6 versuche ich dann auf der Basis einer Sprachanalyse und einer subjektivistischen Werttheorie eine Rekonstruktion des Begriffs der Menschenwürde, die den Anspruch erhebt, ohne strittige metaphysische Annahmen auszukommen und deshalb für alle Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund verständlich und akzeptabel zu sein.
Im 7. und 8. Kapitel geht es um eine Konkretisierung der Menschenwürde für bestimmte Konfliktfelder und um die Diskussion so genannter "Würde gegen Würde"-Konflikte.
Im 9. Kapitel gehe ich der Frage nach, wie man aus der Menschenwürde Normen, also Menschenrechte und Menschenpflichten ableiten kann. Dabei wird eine neue Rekonstruktion der Begriffe "Pflicht" und "Recht" vorgenommen.
Während die ersten beiden Kapitel einen eher rechtsgeschichtlichen Faden verfolgen, erörtern die Kapitel 3 bis 9 die Menschenwürde unter rein philosophischen Aspekten. Im 10. und letzten Kapitel geht es um die Frage, was aus dem moralischen Wert der Menschenwürde wird, wenn er Rechtsförmigkeit annimmt.
Ein kurz gehaltenes Literaturverzeichnis und ein Verzeichnis der wichtigsten Rechtsprechungsnachweise ergänzen das Buch.